Versorgungsgebiet des Eigenbetriebes Wasser
Die Trinkwasserversorgung im Teilbereich der Gemeinde Hofbieber wird seit 1996 durch einen “Eigenbetrieb Wasser“ geführt. Nach dem Eigenbetriebsgesetz (EigBGes) vom 09.06.1989 wird der Eigenbetrieb "Gemeindewerke Hofbieber" finanzwirtschaftlich gesondert verwaltet. Er richtet sich seit dem Jahr 2008 nach den Grundsätzen der doppischen Buchführung (sog. Doppik).
Das Versorgungsgebiet des Eigenbetriebes Wasser der Gemeindewerke Hofbieber d.h. alle Ortsteile außer: Niederbieber, Wiesen und Traisbach werden täglich bis zu 630 m³ Trinkwasser verbraucht. Es kommt zu 44% aus Oberflächenquellen, zu 39% aus Tiefbrunnen und zu 17% aus Wasserlieferverträgen.
Wie ist das Versorgungsnetz aufgebaut?
Das gesamte Versorgungsnetz des Eigenbetriebes Wasser der Gemeindewerke Hofbieber umfasst ca. 90 km Rohrleitungen für Haupt- und Hausanschlussleitungen. Das Trinkwasser muss durch 3 Täler und Höhenlagen (Biebertal, Nässetal und Nüsttal) gefördert werden. Dabei wird das Trinkwasser in der ca. 50 km langen Fernleitung zu den einzelnen Ortsteilen und in den ca. 40 km langen innerörtlichen Versorgungsleitungen zu den einzelnen Häusern befördert. Dafür müssen die Pumpen in Pumpwerken das Trinkwasser über Höhen von 200 mtr. (entspricht 20 bar) drücken, damit es in die entsprechenden Speicher (Hochbehälter) gelangt. In den Tälern muss der Versorgungsdruck wiederum von 200 mtr. höhen (20 bar) auf einen Versorgungsdruck auf ca. 4 bar abgemindert werden. Aufgrund des Rohrleitungsverbundes im Versorgungsgebiet des Eigenbetriebes Wasser der Gemeindewerke Hofbieber besteht keine “Inselversorgung“ mehr, d.h. das nahezu alle Ortsteile mit Rohrleitungen vernetzt sind und somit Trinkwasser welches aus den Quellen der Wasserversorgung der Ortsteile Elters, und Kleinsassen in dessen Ortsteile nicht genutzt bzw. verbraucht wird kann an die weiteren Hochbehälter im Versorgungsgebiet gefördert werden, oder bei Trockener Witterung im Sommer für die Versorgungsgebiete, wo Wasserknappheit herrscht, über nahegelegene Hochbehälter versorgt werden.
Woher kommt das Wasser?
Die Wassergewinnung erfolgt über fünf Tiefbrunnen, fünf Quellen und drei Wasser – Lieferungsverträgen der Nachbarkommunen, Gemeinde Petersberg, Gruppenwasserwerk Vorderrhön und Gemeinde Hilders. Das gewonnene Rohwasser von drei der fünf Tiefbrunnen wird zum Hochbehälter nach Hofbieber gefördert, entsprechend aufbereitet und als Trinkwasser an die Ortsteile Hofbieber, Egelmes, Rödergund, Wittges, Lagenberg, Obergruben, Mahlerts bis zum Ortsteil Boxberg verteilt. Das Rohwasser vom Tiefbrunnen Schwarzbach wird zum Hochbehälter Schwarzbach gefördert, aufbereitet und als Trinkwasser ausschließlich für die Wasserversorgung des Ortsteiles Schwarzbach verteilt. Das Rohwasser vom Tiefbrunnen Langenbieber wird aufbereitet und als Trinkwasser zum Hochbehälter Langenbieber gefördert und wird ausschließlich für die Trinkwasserversorgung des Ortsteiles Langenbieber und Thiergarten verteilt. Für die Ortsteile Obernüst und Wallings wird das Rohwasser aus den Quellen am Reedberg und am Fliegerberg gewonnen und zum Hochbehälter Obernüst gefördert, aufbereitet und als Trinkwasser für die Trinkwasserversorgung der beiden Ortsteile verteilt. Für die Ortsteile Kleinsassen und Schackau wird das Rohwasser aus der Biebertalquelle im Biebertal gewonnen und zum Hochbehälter Kleinsassen gefördert, aufbereitet und als Trinkwasser für die Trinkwasserversorgung der beiden Ortsteile verteilt. Für den Ortsteil Elters wird das Rohwasser aus zwei Quellen in der Nähe der Steenser Straße oberhalb des Hochbehälter Elters gewonnen. Das zum Hochbehälter Elters geförderte Rohwasser wird dort über eine Ultrafiltrationsanlage gereinigt, aufbereitet und an den Ortsteil Elters verteilt.
Wie wird das Wasser aufbereitet?
Zur Wasseraufbereitung sind zwei physikalische und drei chemische Entsäuerungsanlagen im Einsatz.
- Eine Physikalische Entsäuerung des Rohwasser, d.h. die im Rohwasser befindliche erhöhte Kohlensäure wird über feine Keramik Röhren verdüst und ausgegast, so dass das Trinkwasser in ein Calcit-Gleichgewicht eingestellt wird. Diese Physikalische Entsäuerungsanlage ist an den Hochbehältern Schwarzbach und Hofbieber im Einsatz.
- Eine Chemische Entsäuerung des Rohwasser, d.h. die im Rohwasser befindliche erhöhte Kohlensäure wird beim durchströmen eines natürliche Kalkstein-Gemisches neutralisiert, so dass das Trinkwasser in ein Calcit-Gleichgewicht eingestellt. Diese Chemische Entsäuerungsanlage ist an den Hochbehälter Kleinsassen, Elters und Langenbieber im Einsatz
- Zur Desinfektion sind Fünf UV-Anlagen im Einsatz. Sie befinden sich in den Hochbehältern: Hofbieber Schwarzbach, Obernüst, Kleinsassen und Elters. Am Hochbehälter Elters wird seit 2006 das Rohwasser über eine Ultrafiltrationsanlage gefiltert.
Wie wird das Wasser gespeichert?
Für die Wasserspeicherung stehen dem Eigenbetrieb Wasser insgesamt 10 Hochbehälter zur Verfügung, dessen Volumen von 10m³ bis 840 m³ Inhalt je Hochbehälter haben.