Förderbescheidübergabe Kläranlage Langenbieber

Förderbescheidübergabe Kläranlage Langenbieber

Die Abwasserbeseitigung ist für die Kommunen ein undankbares Geschäft. Die millionenschweren Investitionen verschwinden unter der Erde, sauberes Wasser wird als selbstverständlich vorausgesetzt. Hofbieber gibt bis 2027 rund neun Millionen Euro für Kläranlagenbau und Verbindungsammler aus.

Da werden staatliche Zuschüsse gerne angenommen. Der Staatssekretär für Landwirtschaft und Umwelt, Michael Ruhl  (CDU), überreichte  Bürgermeister Markus Röder einen Förderbescheid in Höhe von 625 000 Euro.  Dieses Geld fließt in den Bau eines Verbindungssammlers von der Kläranlage Langenbieber, die stillgelegt wird,  bis zur neuen Abwasserbeseitigungsanlage in Wiesen. Diese arbeitet nach den neusten Erkenntnissen und wurde vor eineinhalb Jahren in Betrieb genommen. Die Kosten dafür beliefen sich auf rund 6,5 Millionen Euro.

Die Anlage in Langenbieber ist in die Jahre gekommen und veraltet, die Reinigungsleistung sei nicht mehr befriedigend, sagte Röder.  Deshalb soll das Abwasser aus den Ortsteilen Langenbieber, Schackau und Kleinsassen nun auch in der Wiesener Kläranlage gesäubert werden.  Dazu muss ein Sammler entlang des Radweges gebaut werden. In Langenbieber wird die Anlage zurückgebaut und soll als Regenüberlaufbecken dienen, falls es zu Starkregenereignissen kommt.

Staatssekretär Ruhl erklärte, warum die Erneuerung von Kläranlagen so wichtig ist. Es gibt eine europäische Wasser-Rahmenrichtlinie. Viele der aktuellen Anlagen hätten nicht mehr die erforderliche Reinigungsleistung. Die Konsequenz: Die Gewässer werden immer stärker mit Schadstoffen belastet. In Teilen der Bieber ist zu viel Ammoniumnitrat, sagte Ruhl.  Diese Schadstoffeinträge  zu verringern sei eine wichtige Aufgabe, um den ökologischen Zustand der Bäche und Flüsse zu verbessern. Saubere_Gewässer dienen den Fischen und den Insekten.

Rund 2,5 Millionen Euro kostet der Bau des Sammlers von Langenbieber über Niederbieber bis nach Wiesen. Das Land Hessen gibt einen Zuschuss von 625.000 Euro, um die Gewässer sauberer zu machen.  „Viele Gemeinden müssen sich auf den Weg machen, um die Wasser-Rahmenrichtlinien einzuhalten“, erklärte der Staatssekretär. Dazu bedürfe es leistungsstarker Kläranlagen.

Der heimische Landtagsabgeordnete Sebastian Müller (CDU) sagte, ohne die Unterstützung des Landes müssten die Bürger einen finanziellen  Beitrag für den Bau des Sammlers leisten. „Diese Investition kommt der Umwelt zugute“, betonte er. Für die Kommunen seien diese Baumaßnahmen  undankbar, denn sie verschwinden unter der Erde, seien aber sehr wichtig.

 

Foto: v.L.n.R. Landtagsabgeordneter Sebastian Müller, Bürgermeister Markus Röder, Staatssekretär Michael Ruhl, 1. Vorsitzender der Gemeindevertretung Hofbieber Martin Herbst

Text: Rainer Ickler